Spermienqualität & unerfüllter Kinderwunsch

Die Fähigkeit, ein Kind zu zeugen, ist in der Regel keine Frage der sexuellen Leistungsfähigkeit, sondern hängt mit der Menge (Quantität), Form (Morphologie) und Beweglichkeit (Motilität) der männlichen Spermien zusammen. Im Hoden eines gesunden Mannes bilden diese sich immer wieder neu in einem Prozess der ca. 3 Monate dauert. In dieser Zeit sind die sich entwickelnden Spermien recht empfindlich gegenüber inneren und äußeren Einflussfaktoren, sodass die Spermienqualität immer wieder Schwankungen unterliegen kann. Hat ein Paar ca. 12 Monate unverhüteten Verkehr, ohne dass sich eine Schwangerschaft einstellt, so empfehlen Experten, dass beide Partner sich einmal ärztlich untersuchen lassen. Die Untersuchung beinhaltet ein Gespräch (Anamnese) über frühere oder aktuelle Erkrankungen und andere Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeit. Dazu gehörten unter anderem Erbkrankheiten, Hodenhochstand, Entzündungen, Verletzungen und Operationen, aber auch Allgemeinerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Eine körperliche Untersuchung durch Abtasten und Ultraschall geben gegebenenfalls weitere Aufschlüsse.

Auch eine ganze Reihe von Medikamenten, Genussmitteln (Drogen, Alkohol, Zigaretten), Umweltbelastungen und Lebensgewohnheiten können einen Einfluss auf die Samenqualität haben. Diese wird in einer Samenanalyse untersucht (Spermiogramm).
Liegen Menge, Anteil beweglicher und/oder normalgeformter Spermien unter den von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Normwerten, so spricht man von eingeschränkter Spermienqualität. Dies kann ein Grund dafür sein, dass es mit dem Kinderwunsch nicht so klappt wie geplant.

EINGESCHRÄNKTE SPERMIENQUALITÄT
Einer der häufigsten Gründe männlicher Zeugungsfähigkeit ist eine eingeschränkte Spermienqualität im Sinne einer Oligozoospermie (zu wenige Spermien), Asthenozoospermie (zu schlecht bewegliche Spermien) oder Teratozoospermie (zu viele formveränderte Spermien). Leider zeigt das Spermiogramm bei Störungen der männlichen Fruchtbarkeit meist mehrere Abweichungen. Nicht selten findet man alle drei Einschränkungen sogar bei ein und dem selben Patienten (OAT-Syndrom).